Das Fach Religion an der AES – eine Fachschaft stellt sich vor

„Wo zwei oder drei von Euch in meinem Namen versammelt sind, da bin ich unter ihnen.“ (Matthäus 18,20)

Wenn an der AES die Fachschaft Religion tagt, dann sind nicht zwei oder drei, sondern zurzeit dreizehn Kolleg/innen und eine Kollegin im Vorbereitungsdienst versammelt. Und was alle als sehr hilfreich und förderlich für das Arbeitsklima empfinden: Es handelt sich um eine ökumenische Fachschaft.


Das ökumenische Unterrichten hat an der AES eine jahrelange Tradition, denn in den Klassenstufen 5 bis 7 wird jeweils die gesamte Klasse im Fach Religion unterrichtet, so dass der Klassenverband erhalten bleibt, und dabei ist die Konfession der unterrichtenden Lehrkraft zunächst zweitrangig.

 

 

Zeitzeugin M. Flesch-Thebesius in einer Diskussionsveranstaltung zum 9.11.1938 (links: Erhard Becker)

 

 

Damit verspricht sich unsere Fachschaft, der gesellschaftlichen und schulischen Realität einer gestiegenen Anzahl an nicht- oder andersgläubigen Kindern

Rechnung tragen zu können, indem nahezu alle Schüler/innen bis zur 7. Klasse im Klassenverband die Möglichkeit haben, sich mit religiösen und existenziellen Lebensfragen auseinander zu setzen.


Zu Beginn des Schuljahres 2008/09 wurde  ein mit den nach G8 überarbeiteten Lehrplänen übereinstimmendes schulinternes Curriculum erstellt, das die verpflichtenden Unterrichtsinhalte beider Konfessionen umfasst und das zudem auch weite Bereiche des Lehrplans „Ethik“ abdeckt. Dieses Curriculum gilt für die Jahrgangsstufen 5-9. Auf Basis dieses schulinternen Curriculums wurden auf den vergangenen Fachkonferenzen von verschiedenen Kolleg/innen kompetenzorientierte Unterrichtseinheiten vorgestellt, die nun von möglichst vielen Kolleg/innen in der Praxis erprobt und weiter entwickelt werden.

 

Ab der Einführungsphase gelten wegen des Landesabiturs die verbindlichen Lehrpläne der jeweiligen Konfession.

So weit zu den Rahmenbedingungen an der AES. Doch was ist das inhaltliche Proprium der Fachschaft? Auf diese Frage dürfte eine Vielzahl der Schüler/innen wohl die Gottesdienste anführen, die traditionell von Schüler/innen maßgeblich mitgestaltet werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem alljährlich kurz vor den Winterferien stattfindenden Weihnachtsgottesdienst, dessen Vorbereitung und Ablauf regelmäßig mit Schüler/innen des Einführungs-Jahrgangs geplant wird. Dabei wird der Fachbereich von der Fachschaft Musik tatkräftig unterstützt, und die katholische Gemeinde St. Pankratius Schwalbach stellt ihre schöne Kirche zur Verfügung, die in jedem Jahr bis auf den letzten Platz gefüllt ist.
Daneben wurden in den letzten Jahren auch verschiedentlich Gottesdienste zu feierlichen Anlässen gefeiert, zum Beispiel 2007 anlässlich des 40. Geburtstages unserer Schule sowie im Juni 2008 ein Schuljahres-Abschlussgottesdienst, der unser Schulfest feierlich einleitete.

Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen ist für unsere Fachschaft ebenfalls von großer Bedeutung. Genannt seien hier zum einen der Dialog mit der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische-Zusammenarbeit Main-Taunus“, der dazu beitrug, dass wir seit 2010 jährlich ein "Abrahamisches Religionsgespräch" mit Unterstützung des Jugend- und Bildungswerks Schwalbach durchführen. Dabei treten je ein Vertreter des Judentums, des Islam und des Christentums miteinander in den Dialog und diskutieren vor 6-8 Religions- und Ethikkursen der Einführungsphase. Die Stadt Schwalbach stellt dafür die Räumlichkeiten im Bürgerhaus zur Verfügung.


Zum anderen versuchen wir einen engen Kontakt zu den beiden Religionspädagogischen Ämtern und deren Leitern zu halten, indem wir sie beispielsweise zu unseren Fachschaftssitzungen einladen und mit ihnen den derzeitigen Stand und die Perspektiven der religionspädagogischen Arbeit an unserer Schule und im regionalen Umfeld erörtern.


Ein Highlight der Vergangenheit war die Podiumsdiskussion mit dem damaligen Bischof Franz Kamphaus an der AES am 17.06.2005, der er sich innerhalb seiner Visitation an unserer Schule stellte.

 

Ana Vanjak-Mensch mit Gott
Ankündigungsplakat für einen Weihnachtsgottesdienst

 


Ein weiterer Schwerpunkt der Fachschaftsarbeit ist die Mitarbeit an Schulveranstaltungen zu bestimmten thematischen Schwerpunkten. So gab  es an der AES anlässlich des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht einen Projekttag, in dessen Rahmen sich die Fachschaft Religion aktiv einbrachte.

Die fachinterne Weiterbildung sehen die Kolleg/innen als selbstverständliche und für alle hilfreiche Notwendigkeit an. Wir Kolleg/innen unterstützen und informieren uns dabei gegenseitig und tauschen, wie oben bereits genannt, Unterrichtseinheiten untereinander aus.

Als Indikator für die insgesamt sehr gute Zusammenarbeit innerhalb der Fachschaft mag zum Schluss noch der regelmäßig stattfindende „Jour fixe“ genannt werden, bei dem sich die Kolleg/innen abseits des alltäglichen Schulstresses abends über „Gott und die Welt“ unterhalten.

Folgende Kolleg/innen stehen an der AES derzeit (Stand: Februar 2012) für das Fach Religion:


Mit evangelischer Facultas: Erhard Becker (Fachvorsitzender), Jan Frey, Stefanie Frieg, Jochen Kilb, Stefanie Kreissl.
Mit katholischer Facultas: Béatrice Busch-Frévert, Monika Fuchs, Dr. Beate Hämel, Volker Kocanda, Matthias Lutz, Ursula Piayda (Fachvorsitzende), André Steinborn, Patrizia Trasacco (LiV), Barbara Unger.

 

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