Von Klasse 6-10 wird im Fach Geschichte am Beispiel ausgewählter Epochen vom Altertum bis zur Gegenwart kontinuierlich darauf hingearbeitet, den Schüler/innen erfahrbar zu machen,

  • wie Menschen in früheren Zeiten in verschiedenartigen Gesellschaften zusammenleb­ten, arbeiteten, ihre „freie Zeit" gestalteten und stritten,
  • welche objektiven Bedingungen und Wertvorstellungen jeweils ihr Handeln bestimmten,
  • wie, warum und mit welchen Rechtfertigungen Herrschaft von Menschen über andere Menschen entstanden ist,
  • woher unser - nicht immer exaktes - Wissen stammt,
  • warum es häufig verschiedene Meinungen über die Vergangenheit gibt,

Der Geschichtsunterricht in der Oberstufe baut auf dem der Mittelstufe auf, behandelt zu einem nennenswerten Teil ähnliche Themen, aber ganz anders, mit neuen Fragestellungen und erweiterten Methoden.

Der Geschichtsunterricht befasst sich mit den Lebenswelten und Herrschaftsverhältnissen vergangener Gesellschaften d.h. dem Verhältnis von privatem und öffentlichem Leben, den Formen von Herrschaft und ihren Legitimationen, der Wirtschaft, Kultur, Kommunikationsformen von Gesellschaften und ihrem Verhältnis zur Natur, den sozialen Ungleichheiten in und zwischen den Gesellschaften, den Rollen der Männer und Frauen, den „internationalen" Beziehungen usw..

Der Geschichtsunterricht diskutiert:

  • warum bestimmte Gesellschaften Jahrhunderte lang stagnieren, andere sich allmählich wandeln oder gar revolutionieren,
  • wie groß der Handlungsspielraum der Menschen jeweils war (d.h. inwieweit sie Subjekte oder Objekte „der Geschichte" waren, Opfer oder Täter....)
  • welche Bedeutung die sogenannten „großen Persönlichkeiten" jeweils hatten was Fortschritt oder Rückschritt in der Menschengeschichte bedeutet
  • in welcher Hinsicht Vergangenes für die Gegenwart und Zukunft wichtig ist.

Der Geschichtsunterricht soll einen Beitrag zum Verständnis von Schlüsselproblemen der Gegenwart leisten, indem er einerseits viele Aspekte der Gegenwart aus ihrer Geschichte zu erklären versucht, andererseits die Gegenwart auch durch den Vergleich mit vergangenen (d.h. auch: fremden) Gesellschaften besser verstehbar macht.

Die Unterrichtsinhalte der Stufen 11-13 folgen einem chronologischen Prinzip. Das heißt aber nicht, dass der Geschichtsunterricht den (von vornherein vergeblichen) Versuch un­ternehmen würde, in einem „Durchgang durch die Geschichte" die Menschheitsgeschichte vollständig zu untersuchen. Er muss problemorientiert an ausgewählten Gegenständen arbeiten, wobei die Kursteilnehmerinnen bei dieser Auswahl und bei Formulierungen der Fragestellungen ihre jeweiligen Interessen einbringen sollten.

Der Lehrplan für Geschichte ist nach Ansicht vieler Experten stofflich deutlich überfrachtet. Trotzdem soll versucht werden, den Geschichtsunterricht vielfältig zu gestalten mit Exkursionen, Museumsbesuchen, mit individueller wie arbeitsteiliger Arbeit an und mit sehr verschiedenen Materialien (Quellen, Sekundärtexten, Filmen, Kunstwerken etc.). Fächerübergreifendes Arbeiten (z.B. Kunst, Politik und Wirtschaft, Fremdsprachen usw.) bietet sich an vielen Stellen an.

Auch wenn der Lehrplan einen eindeutigen Schwerpunkt auf europäische Geschichte legt, sollte sich der Geschichtsunterricht Zeit nehmen, die Geschichte außereuropäischer Gesellschaften beispielhaft zu untersuchen: Einerseits um ihre Besonderheiten zu verstehen, andererseits um darüber die Eigenart der europäischen Gesellschaften besser zu verstehen.

 

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