Oberstufenkurs Latein erlebt in „Medea“ ein Spektakel über Verrat, Leidenschaft und grausame Rache - Bericht und Fotos

 

"Es war faszinierend zu sehen, wie die Themen von Liebe, Rache und Macht, die Euripides vor über 2000 Jahren behandelte, auch heute noch relevant sind", bemerkte eine Schülerin nach der Aufführung der „Medea“ in Frankfurt am Freitag, 17. Januar. Lateinlehrer Jochen Kilb ergänzte: "Solche Theaterbesuche sind eine wertvolle Ergänzung zum Unterricht. Sie zeigen unseren Schülern, dass die lateinische Sprache und Kultur weit mehr als nur das Pauken von Grammatik und Vokabeln sind."

 

Der Latein-Oberstufenkurs der Albert-Einstein-Schule Schwalbach unternahm einen besonderen Ausflug ins Internationale Theater Frankfurt. Auf dem Programm stand die zeitlose Tragödie "Medea" des griechischen Dramatikers Euripides.

 

 

Medea (2. von rechts) in der Unterhaltung mit ihren beiden Söhnen kurz vor deren Tötung

 

Die Schülerinnen und Schüler, die sich im Unterricht intensiv mit antiken Texten auseinandersetzen, hatten die Gelegenheit, die mythologische Geschichte in einer äußerst lebendigen Inszenierung zu erleben. Besonders bemerkenswert war die Tatsache, dass das Stück in englischer Sprache aufgeführt wurde, was den jungen Zuschauern eine zusätzliche sprachliche Herausforderung bot.

Die Inszenierung hielt sich weitgehend an die klassische Textvorlage, was bei den Lateinschülern auf großes Interesse stieß. Sie konnten so die Verbindung zwischen dem im Unterricht bereits Erarbeitetem und der Bühneninterpretation unmittelbar nachvollziehen. Nur wenige moderne Elemente wurden eingeführt, die das antike Drama behutsam in einen zeitgenössischen Kontext rückten.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich besonders beeindruckt von der komplexen Persönlichkeit der Medea. Diese tragische Heldin, zerrissen zwischen Mutterliebe und Rachedurst, bot reichlich Stoff für Diskussionen nach der Aufführung. "Medeas innerer Konflikt war fast greifbar", bemerkte ein Schüler. "Man konnte förmlich spüren, wie sie zwischen ihrer Liebe zu Jason und dem Gefühl des Verrats hin- und hergerissen war." Die jungen Zuschauer erkannten in Medea eine Figur, die trotz ihrer mythologischen Herkunft überraschend moderne Züge aufweist. Ihre Erfahrungen als Außenseiterin in einer fremden Gesellschaft und ihr Kampf um Anerkennung resonieren auch heute noch.

 

 

Nach der Aufführung wurde noch längere Zeit intensiv über die Inszenierung diskutiert.

 

Der Besuch im Internationalen Theater Frankfurt reiht sich ein in eine Tradition von kulturellen Exkursionen der AES Schwalbach. Die Schule legt großen Wert darauf, den Lateinunterricht durch praktische Erfahrungen und Anschauung zu bereichern. Solche Aktivitäten tragen dazu bei, das Interesse der Schüler an der antiken Welt zu wecken und zu vertiefen.

Die positive Resonanz auf diesen Ausflug bestärkt die AES Schwalbach in ihrem Bestreben, den Lateinunterricht lebendig und zeitgemäß zu gestalten. Weitere kulturelle Exkursionen sind bereits in Planung, um den Schülern auch in Zukunft die Relevanz und Faszination der antiken Welt näherzubringen.

 

Fotos und Bericht: J. Kilb

 

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