Die Geschichte des Volkes der Sinti und Roma

ein Bericht über den Vortrag in SOR

 

Antiziganismus - ein Begriff der nicht sehr vielen bekannt ist. Dabei ist Antiziganismus eine Problematik, die seit dem 15. Jahrhundert existiert, denn so lange leben Sinti und Roma schon in Deutschland und bis heute werden sie für ihre Herkunft diskriminiert. Während des „Dritten Reichs“ sind sie sogar systematisch vernichtet worden, dabei wurden über 500.000 Sinti und Roma Opfer des Völkermordes. Doch auch schon vorher wurden sie ausgeschlossen und diskriminiert. Gesetze gegen „Zigeuner“ verboten es ihnen bestimmte Berufe auszuüben und sich niederzulassen („Zigeuner“ ist ein diskriminierender Ausdruck, der von Personen außerhalb dieser Volksgruppe erfunden wurde. Sinti und Roma wollen nicht so bezeichnet werden, da der Begriff für die Diskriminierung steht.) Wer ihnen in der Frühen Neuzeit Leid zufügte oder sie ermordete, wurde nicht bestraft. Sie waren sozusagen vogelfrei.

Dies geschah alles aufgrund von Vorurteilen, die teilweise bis heute Bestand haben, da es viel zu wenig Aufklärung gibt. Aus diesem Grund haben die verantwortlichen Lehrer*innen von SOR im Rahmen selbigen Projektes einen Online-Vortrag zu diesem Thema mit anschließender Diskussionsrunde organisiert. Während einer eineinhalbstündigen Konferenz brachten Rinaldo Strauss und Katharina Rhein vom Hessischen Verband für Sinti und Roma den Schülervertreter*innen von SOR die Problematik näher und schafften Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema. Sie nahmen die Zuhörer*innen mit auf eine Reise durch die Geschichte. Vom Mittelalter bis heute. Dabei verschafften sie einen realistischen Blick ohne Vorurteile, denn bis heute werden diese Vorurteile von damals durch Medien weitergetragen und anstatt sich richtig über diese Thematik zu informieren, schenken die meisten ihnen unhinterfragt Glauben. Deshalb leistet der Verein Aufklärungsarbeit, zum Beispiel an Schulen. Durch Corona wurde dies zwar eingeschränkt, jedoch versuchen sie trotzdem Möglichkeiten zu finden ihre Arbeit fortzusetzen. Zum Beispiel durch Vorträge wie diesen oder ihre Website https://sinti-roma-hessen.de/, auf der man sich noch weiter informieren kann.

Am Ende der Präsentation gab es noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die Herr Strauss und Frau Rhein ausführlich beantworteten. So konnten alle mit neuem Wissen in ihre Klassen zurückkehren.

Alles in allem war der Vortrag ein Erfolg, ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, damit in Zukunft keiner mehr solch ein Leid erleben muss. Schließlich leben Sinti und Roma seit über 600 Jahren in Deutschland, es ist also genauso ihre Heimat wie unsere. Man sollte ihnen also, wie allen anderen Menschen, auch mit Respekt und Akzeptanz begegnen.

 

Clara Hartmann 10f

 

Kommende Veranstaltungen

Keine Veranstaltungen gefunden