Eine neunte Klasse der AES sowie der Geschichte-LK der Q1-Stufe mit ihren Lehrern Ute Harant und Volker Kocanda waren unter anderem in die Stadtbücherei Schwalbach gekommen, um den Ausführungen von Prof. Dr. Henke-Bockschatz vom Institut für Didaktik der Geschichte der Universität Frankfurt zu lauschen.

 

 

Den Kontakt zu ihm, der auch Wissenschaftlicher Beirat der Gedenkstätte Hadamar ist,  hatte AES-Referendar Martin Schmalenberg hergestellt.

 

Der Vortrag stand unter dem Motto "Abgeschoben, verschwunden, vergessen? "Euthanasie" in der Zeit des Nationalsozialismus."

 

Prof. Henke-Bockschatz begann mit einer Darstellung des so genannten Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten, das mit Zwangs-Sterilisationen seinen Anfang nahm.

Er berichtete von ganz konkreten Fällen von Menschen aus dem Frankfurter Raum, die als vermeintlich "lebensunwertes Leben" eingestuft wurden, mit den damals nicht unbekannten "grauen Bussen" abgeholt wurden und schließlich den Tod in einer der Gaskammern erleiden mussten.

 

Dabei wurde deutlich, dass den agierenden Ärzten sehr wohl klar gewesen sein muss, dass sie mit ihren Tötungen auch damals geltendes Recht verletzten und sich daher Pseudonyme zulegten, mit denen sie die Totenscheine mit unkorrekten Todesursachen unterschrieben.

 

 

Ein Abend der sehr berührte und viele der Anwesenden nachdenklich machte, zumal gleich drei der Anwesenden im Nachgespräch von Betroffenen des Euthanasieprogramms aus dem eigenen Familienkreis berichteten.

 

Jochen Kilb

 

 

 

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