Unsere Schule schlägt jedes Jahr einen Kandidaten zur Teilnahme an  einem Sommerferienkurs der deutschen Schülerakademie vor. Die Schülerin bzw. der Schüler muss überdurchschnittliche Noten haben, aber auch in vielfältiger Weise interessiert und engagiert sein, damit seine Bewerbung akzeptiert wird. Im Sommer 2010 wurde seit einigen Jahren einmal wieder eine Schülerin unserer Schule ausgewählt, Josephin Mosch aus der Stufe 12, die über ihre Erfahrungen mit diesem Programm berichtet:

Bis zum Frühjahr 2010 hatte ich noch nie etwas von der Deutschen SchülerAkademie (DSA) gehört. Dabei handelt es sich um ein außerschulisches Programm zur Förderung von Schülerinnen und Schüler.

Bald darauf erhielt ich ein Buch mit allen Akademien und Kursen. Darin stand auch der Wochenplan, der an allen Akademien gleich ist. Zunächst war ich ein wenig schockiert, denn das Programm hörte sich sehr anstrengend an und die Akademiezeit lag in den Ferien: Bis 8.30 Uhr gab es Frühstück, danach sollte man ein halbstündiges Plenum besuchen, auf das vier Stunden Unterricht folgten. Anschließend gab es Mittagessen. Nach der Pause hatten wir Zeit bis 16.00 Uhr für Kurs übergreifende Angebote oder auch KüAs, wie diese genannt wurden. Um 16.00 Uhr gab es Kaffee und Kuchen und bereits eine halbe Stunde später waren wieder zwei Stunden Kurs angesetzt. Danach folgten Abendbrot und Freizeit.

Obwohl sich diese 17 Tage sehr anstrengend anhörten, traf ich eine Auswahl und bewarb mich um verschiedene Kurse.

Wenig später bekam ich dann einen dicken Umschlag mit Kursmaterial. Das Thema meines Kurses hieß Recht und Gerechtigkeit. Spannungsfelder in Theorie, Praxis, Geschichte und die zahlreichen deutsch- bzw. englischsprachigen Texte, die man – parallel zur Schule - bis zur Akademie vorbereiten sollte, waren ziemlich anspruchsvoll. Sie umfassten ein Spektrum von Sophokles, Platon, Aristoteles, Cicero und Augustinus über Nietzsche, Hobbes und Locke bis zu Radbruch, Kelsen, Adenauer und Heuss.

In der Akademie selbst traf ich v. a. auf viele aufgeschlossene, nette Menschen. In dem Kurs haben wir sehr viel über philosophische Themen diskutiert, insbesondere über die Problematik des Rechts als Erfüllungsinstanz der Gerechtigkeit. Zudem lernten wir rechtswissenschaftliche Praxis durch nachgestellte Gerichtsverhandlungen kennen. Auch über den Kurs hinaus hat man sich weiter mit dem Thema beschäftigt – vorher hätte ich nicht gedacht, so viele interessierte, begeisterungsfähige Leute kennen zu lernen, mit denen man nicht nur angeregt diskutieren, sondern auch viel Spaß haben kann.

Am Nachmittag und am Abend konnte man an den zahlreichen Angeboten teilnehmen, wie z.B. Chor, Orchester, Volleyball, Fußball, Tischtennis, Brettspiele, Nachrichten, Tanzen, Akrobatik, Filme... Mittags haben viele die Zeit auch genutzt, um zu schlafen, weil es abends oftmals spät wurde.

Wir hatten zwei Nachmittage zur freien Verfügung und einen Exkursionstag, an dem Kanufahren und eine Führung auf einem Forschungsgelände der Universität Braunschweig, ein Besuch in der Bibliothek von Wolfenbüttel, ein Besuch von Goslar und eine Harzwanderung angeboten wurden.

Natürlich gab es auch anstrengende Momente. Jeder Teilnehmer im Kurs hatte z.B. bestimmte zusätzliche Aufgaben wie Zitate aufarbeiten, aktuelle Themen aus der Presse vorstellen oder rechtswissenschaftliche Bücher präsentieren. Außerdem waren die letzten drei Tage besonders stressig, da wir dort eine wissenschaftliche Dokumentation über die Kursarbeit schreiben mussten.

Das Wichtigste, was ich aus der Akademie mitgenommen habe, sind die Freundschaften, die sich in der Zeit der Akademie entwickelt haben. Besonders war auch die Erfahrung, ganz anders zu arbeiten, als man es in der Schule gewohnt ist. Im Rückblick war es eine wunderbare Erfahrung und ich kann nur jedem empfehlen, der motiviert ist und die Gelegenheit bekommt, sich bei der DSA zu bewerben.

 

 

August 2010, Josephin Mosch, Stufe 13

 

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