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Zu Ende des vergangenen Schuljahres konnte aufgrund der erleichterten Pandemie-Bedingungen auch die Auschwitzfahrt von Geschichts-Oberstufenkursen der Q2 (durch Herrn Jahncke, Frau Schummer und Frau Thiemeyer) wieder aufgenommen werden.

Einen eindrücklichen Bericht über die diesjährige Fahrt mit Fotos verfassten die Oberstufenschüler/innen 

Luka Glauder, Katharina Herfurth, Clara Janssen, Alexander Schneider und Lars Wichmann.

Der Bericht und die Fotos finden sich im Folgenden.

 

 

Auschwitz – sobald dieser Name fällt, hat jede*r ein Bild im Kopf: unvorstellbares Grauen an dem wahrscheinlich dunkelsten Ort der deutschen Geschichte. Genau das haben auch wir, 25 Schüler*innen der Q2, gedacht und dennoch konnten wir uns kaum vorstellen, wie es dort in den Lagern in Auschwitz tatsächlich gewesen war. Um all unsere Fragen beantworten zu können, haben wir an einer von unserer Schule angebotenen Studienfahrt (vom 11.07. bis 16.07.) nach Auschwitz bzw. mit polnischem Ortsnamen Oświęcim teilgenommen.

Am Montagabend ging es los und 12 Stunden  später kamen wir mehr oder weniger ausgeschlafen in der IJBS (Internationale Jugendbegegnungsstätte) an, wo wir die Woche lang untergebracht waren. Die IJBS arbeitet eng mit den Gedenkstätten und Überlebenden zusammen und dient dazu, die Geschichte von Auschwitz zu vermitteln. Unser Programm für die nächsten Tage beinhaltete diverse Workshops und zwei längere Führungen durch die Lager Auschwitz I und II.

Vorher jedoch bekamen wir eine Stadtführung mit anschließendem Besuch des Jüdischen Museums. Vor der Zeit des Nationalsozialismus war die Stadt Heimat vieler Jüd*innen (60% der Einwohner*innen); heutzutage lebt traurigerweise keine einzige jüdische Person mehr in Oświęcim. Im dortigen Jüdischen Museum besuchten wir die trotz dessen aktive Synagoge, die allerdings von keiner Gemeinde regelmäßig genutzt wird. Man würde annehmen, dass die Stadt, in der das größte Konzentrationslager der Nationalsozialisten liegt, nicht besonders schön ist, doch genau das Gegenteil trifft auf Oświęcim zu. Es ist eine schöne, moderne Kleinstadt, in der wir uns gerne an unseren freien Abenden aufgehalten haben.

 

 

Während unserer Zeit in Oświęcim hatten wir vier Workshops, die eine Abwechslung zur Besichtigung der Lager und den dortigen Führungen boten. Die Workshops thematisierten die Erfahrungen von polnischen Kindern, Auschwitz III / Monowitz und die Biografien einiger Überlebenden. Insbesondere auf Einzelschicksale wurde ein Fokus gesetzt, wodurch die Grausamkeiten deutlich greifbarer wurden. So erfuhren wir u.a., wie Kindern die Flucht aus Konzentrationslagern oder die Flucht vor jenen, häufig mit Hilfe nicht-jüdischer Menschen, geglückt ist. Wir lernten auch mehr über Auschwitz III, ein Lager der Zwangsarbeiter für eine Fabrik der IG Farben, ein ehemaliges Chemieunternehmen, das wir allerdings nicht besucht haben, da dort außer einigen Fundamenten nichts erhalten geblieben ist.

So interessant und wichtig die Workshops auch waren, boten sie keinen Vergleich zu den jeweils vier Stunden langen Führungen durch Auschwitz I / Stammlager und Auschwitz II / Birkenau, die wir an zwei Tagen besuchten.

Wir haben zuerst das Stammlager besucht, welches am Stadtrand von Oświęcim liegt. Das Lager ist sehr gut erhalten und zeigt dadurch auf erschreckende Weise die Lebensbedingungen und beschlagnahmten Güter der Gefangenen.

 

 

Foto: Alltagsgegenstände der Gefangenen

 

Wir betraten das Lager durch das bekannte Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“, und unsere Führerin zeigte uns dann abwechselnd die verschiedenen Gebäude/Blocks und das Gelände, in denen es Ausstellungen zu verschiedenen Themen gab. Besonders mitgenommen haben uns die Räume, in denen buchstäblich Berge von u.a. beschrifteten Koffern, Prothesen und auch Haaren lagen, die den Gefangenen abgenommen wurden, um sie weiterzuverwenden, sowie ein Raum, an dessen Wänden Zeichnungen von inhaftierten Kindern zu sehen waren.

 

 

Foto: Kinderzeichnung in Auschwitz I

 

Durch die detaillierte Führung haben wir außerdem erfahren, dass z. B. „Sport“ eine beliebte Foltermethode der Aufseher war, und dass in diesem Lager das Gas Zyklon B an Inhaftierten getestet wurde, um es anschließend im Vernichtungslager anzuwenden. Bedrückend empfanden wir auch die Häftlingsbilder der Gefangenen, die in nahezu jedem Block zu Haufen ausgestellt waren und die kleine Ausstellung über die traurigen Schicksale der Kinder, insbesondere unter Dr. Josef Mengele, der an ihnen perfide Experimente durchführte.

 

Am nächsten Tag hatten wir eine ebenfalls 4 Stunden lange Führung in Auschwitz II / Birkenau, das deutlich weitläufiger, aber weniger gut erhalten ist als Auschwitz I, was v. a. der eigenen Zerstörung durch die Nationalsozialisten zuzuschreiben ist. So waren die Gaskammern und Krematorien bis auf die Grundmauern abgebrannt, wodurch es schwieriger war als im Stammlager, sich das Leid bildhaft vorzustellen.

 

 

Foto: Ofen im Krematorium

 

Im Gegensatz zu diesem besteht Birkenau aus einem Konzentrationslager und einem Vernichtungslager, in dem 80% der Neuankömmlinge direkt vergast wurden. Die restlichen Inhaftierten mussten Zwangsarbeit leisten und lebten unter unmenschlichen Bedingungen, die man sich aufgrund ihrer Grausamkeit kaum vorstellen konnte.

 

 

Foto: Das Lager II / Birkenau

 

Nachdem die Fahrt nun vorbei ist, können wir alle sagen, dass wir vielseitige Erfahrungen gemacht haben. Die Fahrt hat uns die Abgründe der Menschheit und die Verkörperung des Bösen und seiner Möglichkeiten nähergebracht und uns gelehrt, dass wir uns alle aktiv gegen jegliche Art von Diskriminierung (Rassismus etc.) aussprechen müssen.

Doch die Fahrt hat auch uns als Gruppe nähergebracht, es sind Freundschaften entstanden und wir haben gemeinsam viele großartige Erinnerungen gesammelt. Das abendliche gemeinsame Zusammensitzen, Spielen usw. war wichtig, um einen Ausgleich zu den bedrückenden Eindrücken zu schaffen. Eins ist klar: Sowohl die vielen Informationen und Emotionen als auch die Erinnerungen an die Freizeit und die Stadt unabhängig ihrer Geschichte, werden uns noch sehr lange begleiten.

Es haben sich nicht alle unsere Fragen beantworten können, allen voran die Frage nach der Schuld und wie solche Grausamkeiten mit unserem Welt- und Menschenbild vereinbar sind. Dennoch überwiegt deutlich das, was wir gelernt und mitgenommen haben, nicht nur für den Unterricht, sondern v. a. für unsere zukünftige Weltanschauung.

Wir haben am Ende der Studienfahrt eine buchstäbliche Achterbahn der Gefühle hinter uns: Trauer, Wut, Enttäuschung, Entsetzen aber auch Freude und Hoffnung. Wir haben viele interessante Informationen erhalten, doch haben wir v. a. über den Horror der Geschichte und die Grausamkeit, zu der die Menschheit fähig ist, gelernt und wie wir handeln müssen, damit sich diese dunkle Stunde in unserer Geschichte auf keinen Fall wiederholen darf.

Genau dieser persönliche Bezug, den wir nahezu alle in Auschwitz gefunden haben, hat die Fahrt so wichtig für uns gemacht und wir empfehlen sie allen interessierten Schüler*innen für die kommenden Jahre.

Bedanken möchten wir uns als Gruppe bei unseren Lehrkräften Herr Jahncke, Frau Schummer und Frau Thiemeyer sowie unserem tollen Busfahrer Ronnie, der uns die gesamte Woche über begleitet hat.

 

Beenden wollen wir unseren Bericht mit einem Zitat des Vizepräsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees, das wir nicht vergessen sollten (insbesondere im Hinblick auf das aktuelle Weltgeschehen): „Auschwitz ist nicht vom Himmel gefallen“.

 

 

Foto: Die Schüler/innen mit ihren Kurslehrer/innen C. Thiemeyer, W. Jahncke und A. Schummer (rechts)

 

Bericht: Luka Glauder, Katharina Herfurth, Clara Janssen, Alexander Schneider, Lars Wichmann

Fotos: AES

 

 

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