Vom Abitur an der AES im Jahr 2010 zur 23-jährigen Literatur-Dozentin an der Sorbonne in Paris 2016: Vanessa Oberließen aus Schwalbach zeigt, wie weit man mit dem Schulfranzösisch kommen kann.
2010 absolvierte sie an der AES das AbiBac (gleichzeitiges deutsches Abitur mit Französisch-Leistungskurs und den Fächern Geschichte und Politik und Wirtschaft in französischer Sprache und französisches Baccalauréat).
Nach ihrem Bachelor-Studium an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt wurde Vanessa in Paris von einer der berühmtesten Grandes Écoles Frankreichs, der École Normale Supérieure (ENS), aufgenommen.
Nachdem sie dort ihren Master mit Bravour bestand, meldete sie sich zur „Agrégation“ an, der Zulassungsprüfung für die oberen Posten in Schulen der Sekundarstufe. Voraussetzung dafür ist ein fünfjähriger Masterstudiengang in dem betreffenden Fach, und wie hoch diese Hürde selbst für französiche Muttersprachler ist, zeigt die alljährliche „Durchfallerquote“ von 80-90%.
Vanessa Oberließen aber nahm in diesem Jahr auch diese Hürde. Derzeit ist sie Doktorandin und schreibt über „Hebraismen im Französischen des 16. Jahrhunderts“. Dabei wird sie ab September auch schon einmal die Seiten wechseln und als 23-jährige Deutsche an der Sorbonne französische Literatur unterrichten.