Exponate der „Propheten“-Ausstellung im Religionsunterricht

Achte Klassen erstellen Museumskoffer im Religionsunterricht zum Thema

„Prophetisch handeln“

Oscar Romero

Propheten machen klare Ansagen: Sie prangern soziale Missstände und oberflächliche Bekenntnisse an, stellen sich auf die Seite derjenigen, die arm gemacht, an den Rand gedrängt und unterdrückt werden, und sie zeigen, was Gerechtigkeit im Maßstab Gottes heißt. Die Propheten des Alten Testaments wie Amos und Jesaja drohen den Ausbeutern und Scheinheiligen Konsequenzen für ihr Fehlverhalten an und vermitteln eindeutig, dass mit dem Ja zu Gott gerechtes Handeln einhergehen muss.

Bis in unsere heutige Zeit nehmen Menschen eine Berufung wahr, Gottes Willen öffentlich zu verkünden und entsprechend zu handeln – und riskieren dabei ihr Leben. Besondere Menschen wie Martin Luther King oder Desmond Tutu, die beide die Diskriminierung Schwarzer brandmarken, die Geschwister Scholl, die zum Widerstand gegen das Unrechtssystem der Nazis aufrufen, Oscar Romero, der sich für soziale und politische Veränderungen in El Salvador einsetzt oder auch Mutter Teresa und Lisette Eicher, deren Initiativen Armen und (Aids-)Kranken konkrete Hilfe und ein menschenwürdiges Leben oder einen würdigen Tod ermöglichen, sprechen und handeln prophetisch – lange nach den biblischen Propheten. Sie setzen Glauben in Handeln um, machen Ungerechtigkeit sichtbar und zeigen vorbildhaft, wie eine bessere Welt aussehen kann.

Im Rahmen des katholischen Religionsunterrichts zum Thema „Prophetisch handeln“ haben sich Schülerinnen und Schüler der achten Klassen (Dr. Beate Hämel) im Schuljahr 2011/12 und 2012/13 mit den Biografien „heutiger Propheten“ beschäftigt und eine Ausstellung vorbereitet. Ihre „Museumskoffer“ enthalten neben Lebenslauf und Fotos passende Gegenstände und symbolische Hinweise sowie Briefe und Tagebucheinträge, die von den betreffenden Personen so oder ähnlich hätten geschrieben werden können, um deren Leben möglichst anschaulich zu machen. Nach der Präsentation im Kurs haben auch Schülerinnen und Schüler aus Parallelkursen die Ausstellung mit Interesse angesehen. Die Fotos können einen Eindruck davon vermitteln, wie ideenreich die Koffer bestückt wurden und wie viel persönliches Engagement darin steckt.

Dr. Beate Hämel

Fotos der Prophetenkoffer 2012: