Forschung macht Schule - Ein Forschungsprojekt von Schule und Hochschule

Von links: Cordula Russe-Kalenberg (Lehrerin), Prof. Dr. Günter Selzer, , Frank Marschall und
Tim Baldering vor dem Pavillon in Gießen

 

Die Stadt Gießen hat den bundesweiten ausgeschriebenen Wettbewerb „Stadt der jungen Forscher 2010“ gewonnen. Die Auszeichnung wird von der Körber- Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Telekom Stiftung verliehen. Neben diesen Förderern wird das Projekt „Forschung macht Schule“ auch von der Stadt Gießen, der Justus-Liebig Universität Gießen, der FH Gießen-Friedberg, der Philipps Universität Marburg sowie von Mitte Hessen unterstützt. Zielsetzung ist die Förderung der Zusammenarbeit von Schule und Hochschule.

Die Albert-Einstein-Schule, Gymnasium in Schwalbach hat mit dem Thema „Globalisierung – die Veränderung der weltweiten Wareströme am Beispiel China und der Bundesrepublik Deutschland“ an diesem Wettbewerb teilgenommen. Betreut wurde das Projekt von Cordula Russe-Kalenberg / Politiklehrerin Albert-Einstein-Schule und von Prof. Dr. Günter Selzer / Studiengang Logistik – FH Gießen Friedberg. Dieses schulische Forschungsprojekt wurde als „Projekt mit Sonderförderung“ von der Jury aufgenommen.

 

Der Pavillon auf dem Wissensfestival der jungen Forscher

 

Nach etwa einem halben Jahr der Zusammenarbeit hatten die Schüler ihre Ideen fertig und präsentierten ihre Ausarbeitungen zunächst in der Schule. Am Sonntag, den 30. Mai war es dann soweit. Das Wissensfestival der jungen Forscher in Gießen wurde zu einem Riesenevent, der mit einem Gottesdienst auf dem Kirchplatz auf der großen Bühne begann. In vielen Pavillons stellten die Schüler ihre Forschungsprojekte einen ganzen Tag vor und diskutierten eifrig mit den vielen Besuchern, die trotz des launigen Wetters zahlreich erschienen waren. Marschierende Musikkapellen und etliche Getränkestände umrahmten den Wissensevent.

(von links) Soroush Ali Parahi, Robin Sievers, Patrick Schneider, Frederike Haueisen, Sophie Bode,
Sean McClymont, Tillmann Möller auf dem Wissensfestival der jungen Forscher

 

Mit ihrem Thema haben sich die Gymnasiasten der 12. Jahrgangstufe von der Albert-Einstein-Schule bereits mit ihrer Zukunft beschäftigt. „Wenn nur vier Wochen aus Asien, insbesondere aus China kein Schiff in Europa ankommt, sind etwa 90 % der Warenhäuser leer“ erläuterte Prof. Selzer. Die Schüler zeigten in ihrem Pavillon ±denn± auch die vielen Produkte, die aus China stammen, wie Spielzeuge und Textilien aber auch deutsche Exporte wie Autos, Maschinenanlagen und Windkrafträder. Als Beispiel aus der Region wurde ein deutsches Exportgut, eine Klemmvorrichtung für Windkraftanlagen der Sulzbacher Elektrotechnischen Fabrik Erich Gauss GmbH & Co KG vorgestellt. Tiefergehende Fragen, wie dies logistisch funktioniert und welche Chancen und Risiken der Handel mit China hat, wurden bestens aufbereitet. Die Schüler stellten auch heraus, dass China für viele ein großes und entferntes und meist unbekanntes Land darstellt, mit dem wir in Deutschland knapp 100 Milliarden Euro Importe und Exporte abwickeln. Viele, vor allem künftige Arbeitsplätze, hängen also bereits von China ab und es werden zunehmend mehr. Wir verlieren Arbeitsplätze nach China, gewinnen aber auch nicht wenige. Das deutsche Know How wird in China sehr geschätzt. Dies haben die Schüler in vielen Diskussionen den interessierten Passanten immer wieder bewusst gemacht.

Das halbe Jahr Vorbereitung und des Event in Gießen war zwar anstrengend, aber es hat auch Spaß gemacht und wir haben viel gelernt, sagten denn auch die Schüler. Natürlich kann nicht jeder Wissenstransfer zwischen Schule und Hochschule so spektakulär verlaufen aber es ist ein Versuch, einer effektiveren Zusammenarbeit.

 

In einem gemütlichen Beisammensein in den nächsten Tagen haben die Schüler dann auch die Möglichkeit, ihre persönlichen Fragen zur Hochschule in einem kleinen Kreis zu stellen. Es hat sich also für alle gelohnt – ein Denkanstoß für die Zukunft.

 

Die Forschungsgruppe in der Albert-Einstein-Schule, Schwalbach:
Jahrgangsstufe 12 Grundkurs: Politik und Wirtschaft