Chronik

Die konkrete Planung für die heutige Albert-Einstein-Schule begann bereits im Jahre 1964, als steigender Bildungsbedarf bei explosionsartig wachsenden Schülerzahlen sich weder durch Schülertransporte zum überfüllten Kreisgymnasium in Hofheim noch durch Pendeln zu den weiterführenden Schulen in Frankfurt bzw. im Hochtaunuskreis befriedigen ließ: So wurde durch Kreistagsbeschluß zu Ostern 1965 an der Theodor-Heuss-Schule in Bad Soden eine Dependance des Hofheimer Kreisgymnasiums mit zwei fünften Klassen eingerichtet, die 1966 mit drei weiteren Klassen der Stufe 5 fortgeführt und zum 1. April 1967 zum selbständigen Gymnasium i.E. Bad Soden erklärt wurde - geplant war dessen Bau auf dem Sodener Dachberggelände. Zum Leiter des neuen Gymnasiums wurde Herr Kolbe berufen.

Der Schülerandrang - zunächst aus Bad Soden, Sulzbach, Neuenhain, zunehmend dann auch aus Niederhofheim und Schwalbach - führte am Standort Bad Soden bereits im Gründungsjahr 1967 zu solchen Schwierigkeiten, daß drei Klassen in die zum Abriß bestimmte ,,Alte Schule" in Sulzbach ausgelagert werden mußten und trotz des Einsatzes von pensionierten bzw. nicht voll ausgebildeten Lehrkräften der Unterricht nur gekürzt erteilt werden konnte.

Nach langwierigen Beratungen zwischen den zuständigen Kreis-, Gemeinde- und Landesgremien und ständigem Drängen von Schulleitung, Personalrat und Elternvertretung erfolgte im November 1967 die Grundsteinlegung des 2. Kreisgymnasiums am neubestimmten Standort, dem Sulzbacher Eichwald. Im November 1968 wurde der erste Bauabschnitt - der Klassentrakt - bezogen. Mit diesem Umzug wurde - entgegen den Vorschlägen von seiten der Schule - durch die zuständigen Kreisgremien der Name ,,Eichwald-Gymnasium Sulzbach a. Ts." verliehen.

Beim Bezug des zweiten Bauabschnitts 1969 zeichneten sich für das Kollegium und die über 830 Schüler neue Probleme ab: Einerseits mußte das neue Gebäude für die sprunghaft anwachsenden Schülerzahlen umgebaut werden, andererseits zeichneten sich einschneidende Änderungen im System der Gymnasialen Oberstufe ab. Auf einer Vielzahl von nicht selten emotionsbewegten Konferenzen wurde über das neue Oberstufensystem abgestimmt, wurden Lernziele und -inhalte von Fächern und Fachkombinationen diskutiert. In den folgenden Jahren konnte so ein erfolgreiches Oberstufenkonzept erarbeitet und u. a. mit dem ersten Abitur 1973 erprobt werden, obwohl sich die Raumsituation dramatisch infolge des Anstiegs der Schülerzahlen bis zum Kumulationspunkt im Schuljahr 1973/74 mit insgesamt 1760 Schülern verschlechterte.

Die Oberstufe wurde überwiegend in einer Dependance an der Kronberger Straße in Bad Soden und später einer weiteren in Kelkheim unterrichtet, was das Kollegium - bei einem Fehlen von insgesamt 15 Lehrerstellen gegenüber den Sollzahlen - zusätzlich belastete.

Mit dem Schuljahr 1976/77 begann mit der Einführung der obligatorischen Förderstufe im Main-Taunus-Kreis der stufenweise Abbau der Unterstufenklassen und die Entwicklung zur reinen Oberstufenschule. Die Oberstufe zog 1978 mit dem größten Teil des Kollegiums in den Neubau in Schwalbach - dem jetzigen Standort - um und fand dort nahezu ideale Bedingungen vor. In dem bisherigen Gebäude am Eichwald wurde eine Gesamtschule aufgebaut.

Das drastische Absinken der Schülerzahlen im Einzugsbereich der Gymnasialen Oberstufe signalisierte aber bereits die Gefahr einer allmählichen Austrocknung für die Zeit nach 1986. Immer mehr Kollegen mußten abgeordnet bzw. versetzt werden. Der Weiterbestand der selbständigen Oberstufenschule war mit weniger als 100 Schülern pro Jahrgangsstufe gefährdet. Deshalb wurde von der Schulleitung die nach den Landtagswahlen von 1987 mögliche Wiederbelebung des Eichwald-Gymnasiums - formalrechtlich war dieses niemals aufgehoben worden - von der fünften Klasse an tatkräftig betrieben. Somit konnten zum 1. August 1987 in drei Eingangsklassen 77 Schüler aufgenommen werden, die rasch vom Schulge

bäude und seiner Umgebung Besitz ergriffen und auch keinerlei Scheu vor den ,,Großen" der Oberstufe zeigten.

Dieser Jahrgang, der als erster nach 1978 die Klassen ~13 an der Schule durchlief, machte im Sommer 1996 sein Abitur.

Die Jahrgangszahlen pendelten sich im Laufe der darauffolgenden Jahre auf 130 bis 150 Schüler/innen ein.

Nach dem Umzug aus Sulzbach nach Schwalbach im Jahre 1978 mußte die Schule natürlich auch einen neuen Namen erhalten. Dies geschah aber erst im Jahr 1991 auf Beschluß der Schul- und Kreisgremien. Der Name der Schule wurde:

AIbert-Einstein-SchuIe, Gymnasium des Main-Taunus-Kreises in Schwalbach a.Ts.

Nachdem sich vor einigen Jahren abgezeichnet hatte, daß die Schülerzahl die 1000 überschreiten würde, war vorauszusehen, daß es im bestehenden Schulgebäude zu eng werden würde.

Deshalb wurde die Schule um einen Neubau mit 10 Klassen und 2 Fachräumen sowie einem Informatikraum mit 30 Plätzen erweitert; der Neubau konnte im Frühjahr 1996 bezogen werden.

Im 30. Jahr ihres Bestehens blicken Schulleitung, Kollegium, Eltern- und Schülerschaft unserer Schule optimistisch in die Zukunft: Die Albert-Einstein-Schule ist ein Gymnasium mit Profil, das die tradierten Inhalte vermittelt, die zur Hochschulreife führen, das durch Freie Arbeit und Projektarbeit die Erkenntnisse moderner Pädagogik umsetzt und das durch außerunterrichtliche Aktivitäten den Lebensraum Schule attraktiv macht.