Neue Direktorin für die Albert-Einstein-Schule

Am Freitag, dem 7.11.2005, wurde Frau Studiendirektorin Anke Horn, bisher Stellvertreterin des Direktors Edgar Nebel, mit der Leitung der Schule beauftragt. Im Rahmen einer Gesamtkonferenz überreichte der Vertreter des Staatliche Schulamtes, Schulamtsdirektor Wolfgang Nowak, Frau Horn die Beauftragungsurkunde des Hessischen Kultusministeriums. Zu den zahlreichen Gratulanten gehörte auch ihr Vorgänger, Herr Nebel, der mit Ablauf des letzten Schuljahres in den vorgezogenen Ruhestand gegangen war, derzeit aber schon wieder ‚rückfällig' eine Krankheitsvertretung am staatlichen Schulamt wahrnimmt.

Foto: Herr, Schlosser, Schwalbacher Zeitung

Anke Horn hatte bereits im Schuljahr 2003/2004 während einer Abordnung des Direktors Nebel ans Staatliche Schulamt die Schule kommissarisch geleitet und auch den Start ins neue Schuljahr 2005/2006 hauptverantwortlich gemanagt.

Die neue Direktorin, die Mathematik und Physik unterrichtet, war im Jahr 2001 zunächst als Leiterin des naturwissenschaftlichen Fachbereichs an die Albert- Einstein- Schule gekommen, nachdem sie zuvor in Nordrhein-Westfalen unterrichtet hatte. Ein Jahr später wurde sie als Nachfolgerin des damals pensionierten Studiendirektors Hans Otto Reukauf Stellvertreterin des Schulleiters Nebel.

Frau Horns Beauftragung markiert sehr deutlich den Generationenwechsel, der seit einigen Jahren auch am Schwalbacher Gymnasium stattfindet. Sie ist die jüngste Schulleiterin eines traditionellen Gymnasiums im Bereich des Staatlichen Schulamts für den Kreis Groß-Gerau und den Main-Taunus-Kreis.

Im Namen des Personalrats und für das Kollegium betonte Oberstudienrat V.Kocanda in seiner Gratulationsansprache die guten Erfahrungen im Hinblick auf Kooperation, aber auch den klaren Blick der Naturwissenschaftlerin für die diversen Probleme des Schulalltags.

Der neuen Schulleiterin sprachen dann Frau Rahel Tödter im Namen der Elternschaft und der Schulsprecher Max Steinebach ihre Glückwünsche aus.

Frau Horn bekundete in ihre kurzen Dankansprache ihre herzliche Freude über die erfolgreiche Bewerbung, die sie genau ein Jahr zuvor am 7. 11. 2004 eingereicht hatte, und ermunterte das Kollegium , „Mut zu Neuem, Mut zu Veränderungen zu haben“.

Der Liebe wegen ins Rhein-Main-Gebiet

(Printausgabe, Höchster Kreisblatt, 23.11.05)

Schwalbach. Nein, als Anke Horn vor vier Jahren an die Albert-Einstein-Schule (AES) wechselte, hatte sie die Stelle als Leiterin des Gymnasiums nicht als Ziel im Auge. Dieser Wunsch kam später – wohl erst, als sie 2002 stellvertretende Schulleiterin wurde und sich abzeichnete, dass ihr damaliger «Chef» Edgar Nebel in den Vorruhestand gehen würde. Zum Schuljahresende im Sommer räumte der Hattersheimer seinen Schreibtisch in Schwalbach; jetzt wurde seine Nachfolgerin offiziell zur Schulleiterin ernannt.

38 Jahre ist die gebürtige Stuttgarterin alt, pardon, jung natürlich. Denn es gibt im Umkreis nicht viele Leiter an weiterführenden Schulen in diesem Alter – wenn überhaupt. Auf jeden Fall ist sie die jüngste Schulleiterin eines Gymnasiums im Bereich des zuständigen Staatlichen Schulamts. Und sie ist auch die einzige Frau im Kreis in dieser Position. Doch wie gesagt: Ihr Ziel war das nicht, als sie 2001 nach Schwalbach wechselte. Der Umzug geschah vielmehr – wie sagt man so schön – «der Liebe wegen». Ihr Mann hatte eine Stelle im Rhein-Main-Gebiet; sie dagegen unterrichtete an einem Gymnasium in Gütersloh. Eine besondere Schule zwar, die in Deutschland eine Vorreiterrolle in der Nutzung neuer Medien hatte, aber dennoch nutzte Anke Horn, die im westfälischen Münster Physik und Mathematik studierte, die Chance, in eine Leitungsfunktion nach Hessen zu wechseln.

2001 wurde sie Fachbereichsleiterin Naturwissenschaften an der AES. Seit ihrer Zeit in Schwalbach hätte sich auch einiges verändert, «was meine Handschrift trägt», so Anke Horn. Verständlicherweise gehört da die Weiterentwicklung der Naturwissenschaften dazu; der IT-Bereich der Schule wurde neuaufgestellt, neue Wettbewerbe wie das «Einsteinchen» wurden aus der Taufe gehoben. Auch die Beziehungen zu benachbarten Firmen wie «Procter & Gamble» oder auch «Landrover» wurden ausgebaut. Natürlich hat sie nicht alles allein auf die Beine gestellt, «aber ich bin konzeptionell immer dabei gewesen». Freilich ist die naturwissenschaftliche Ausrichtung nur ein – wenn auch erfolgreicher – Schwerpunkt der Schule. In den Fächern Musik und Theater zeigen die Schüler schon seit Jahren herausragende Leistungen; auch bei den Sprachen soll beispielsweise der Austausch mit Frankreich und Großbritannien noch ausgebaut werden. Dazu gehört auch ein Praktikum im Ausland in der Stufe 12. Daneben wird auch Gewaltprävention, ein Streitschlichterprogramm sowie die Zusammenarbeit zwischen älteren und kleineren Schülern gefördert.

Apropos die kleineren Schüler: Hier liegt eine der größten Herausforderungen für die neue Schulleiterin und ihr Kollegium. Denn die derzeitigen Fünftklässler sind die ersten, die sich mit der neu eingeführten verkürzten Schulzeit auseinander setzen müssen und schon nach der Stufe 12 ihre Abiturprüfung ablegen werden. «Auch für uns ist das nicht einfach», sagt Anke Horn. Neben der Vermittlung des Unterrichtsstoffes kommt auch der vermehrte Nachmittagsunterricht ab der sechsten Klasse hinzu. Und das wiederum zieht bauliche Veränderungen nach sich: Denn wer nachmittags noch aufnahmefähig sein soll, muss mittags entsprechend verpflegt werden. So sollen die Cafeteria und der Aufenthaltsbereich bis zum Sommer 2007 umgebaut werden. In der Mittelstufe dürfte künftig an drei bis vier Tagen bis zur achten Stunde unterrichtet werden. Bei den älteren Schülern gar bis zur neunten. Und da müssen die Lehrer auch ran. (mg)