Vorlesewettbewerb der 6. Klassen

Die Schüler-Juroren verkünden den diesjährigen Schulsieger der AES

Obere Reihe: die diesjähren Schüler-Juroren:  

Ramin Olumi (6a), Charlotte Ludwig-Dinkel (6b), Sara Tawakal (6c), Lisa Junghenn (6d), Sven Halusa (6e) und Zoe Bauernfeind (6f)

Untere Reihe: die diesjährigen Klassensieger/-innen:

Vanessa Dahl (6a), Julian Detemple (6b), Alexander Militz (6c), Alexander Schill (6d), Alexa Victoria Hofmann (6e) und Nele Wenz (6f)

 

 Der Schulsieger Alexander Schill

 

Vorlesesieger Alexander (11) liest klar und trifft den richtigen Ton

Hoechster Kreisblatt vom 21.12.2004
Von Jürgen Dehl

Schwalbach. Was für ein Jammer. So viele Preise gibt es gar nicht, wie beim Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen der Albert-Einstein-Schule hätten verteilt werden müssen. Nicht nur die sechs Vorleser waren Spitze – auch die sechs Schüler-Juroren machten ihre Sache großartig. In der Sitzung waren die jungen Damen und Herren – ebenfalls aus sechsten Klassen – konzentrierte und sachkundige Gesprächspartner der erwachsenen Juroren. Diese Jury bestand aus Lehrern des Gymnasiums plus dem Schreiber dieser Zeilen.

Die Entscheidung, leicht ist sie nicht gewesen. Und Reinhard Schmidt – Chef des Wettbewerbs – ließ der Sicherheit halber nach der Diskussion zwei Mal abstimmen. Die zweite Abstimmung bestätigte die erste: Alexander Schill aus der Klasse 6d ist Schulsieger 2004. Alexander, der am 19. Januar 12 Jahre alt wird, las aus «Der Kreis der Dämmerung» von Ralf Isau. Ein spannender, dicker Wälzer, und der Autor hat außerdem seinen «Kreis» gleich auf mehrere Bände angelegt. Denn erzählt wird, fantastisch verpackt, die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Also noch viel Stoff für einen lesehungrigen jungen Mann.

Alexander hat nicht nur klar und deutlich vorgelesen, er gestaltete auch die Dialoge mit unterschiedlichem Tonfall und färbte zudem seine Stimme um. Alexander wirkte sehr frisch und kess, ein gezieltes oder hoch gepuschtes Einstudieren war nicht feststellbar. Was ihm beim kreisweiten Wettbewerb etwas Schwierigkeiten bereiten könnte: Seine Sopranstimme klingt schön, aber sie ist zart und leise.

Die Kinder lasen aus einem Wahlbuch, und dazu gab es noch «Pflichtlektüre». Alle Teilnehmer überraschten beim Vorstellen ihrer Lieblingsbücher. Sie wussten einiges über die Autoren und konnten «wasserdicht» den Inhalt ihrer Lektüre wiedergeben.

Als Pflichtbuch hatte Reinhard Schmidt «Einen Vater hab ich auch» der österreichischen Autorin Christine Nöstlinger gewählt. Keines der Kinder kannte das Buch; dennoch lasen sie immens flüssig und mit ziemlich guter Betonung. Auch Alexander hatte das Buch noch nie in der Hand; trotzdem klang es, als würde er einen vertrauten Text lesen.

Nach der Preisverleihung – der Sieger bekam vom Veranstalter, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, einen Büchergutschein über 50 Euro – erklärte Alexander, dass er beim Vorlesen immer schon einen Satz im Voraus erkennen könne.

Das Schöne an diesem Wettbewerb: Verlierer gibt es nicht. Die Teilnehmer sind schon in ihren Klassen als gute Vorleser herausgedeutet worden. Bei der Schulausscheidung sind sie allesamt eigentlich zweiter geworden. Deshalb hier die Namen der jungen Bücherfreunde: Vanessa Dahl (Klasse 6a), Julian Detemple (Klasse 6b), Alexander Militz (Klasse 6c), Alexa Victoria Hofmann (Klasse 6e) und Nele Wenz (Klasse 6f).

Die Schülerjury muss auch genannt werden: Ramin Olumi, Charlotte Ludwig-Dinkel, Nina Wegner, Lisa Junghenn, Sven Halusa und Zoë Bauernfeind.