Muntere, ausgefallene und gefühlvolle Vorträge

Höchster Kreisblatt, 18.11.2006

Von Lutz Riehl

Programm

Schwalbach. Freie Plätze waren echte Mangelware, als am Dienstagabend im Raum C 100 der Albert-Einstein-Schule (AES) das diesjährige Kammerkonzert der Schüler stattfand. Auf die zahlreich versammelten Eltern und Mitschüler wartete ein ebenso interessantes wie abwechslungsreiches Programm, bei dem sowohl musikalische Neulinge als auch „alte Hasen“ zeigen konnten, was in ihnen steckt. Unterstützt wurden die Ausführenden von den Mitgliedern des Musik-Leistungskurses der Stufe 13, die als Moderatoren durch den Abend führten.

Den Anfang machte Katja Wächtershäuser aus der Klasse 5c, die seit eineinhalb Jahren Altblockflöte spielt und zusammen mit ihrer Lehrerin Doris Bischler ein Vivace von Georg Phillip Telemann vorstellte. Das souveräne und schöne Zusammenspiel des Duos bildete einen geglückten Auftakt für das weitere Konzert.
Auch Lisa Braun aus der 6f trat zusammen mit ihrer Querflötenlehrerin Judith Ullerboom auf. Mit „Coppy-cat“ und „Feeling“ von James Roe boten die beiden locker-flockigen Jazz, bei dem sie von Christopher Park (Stufe 13) am Klavier begleitet wurden. Eine kleine, aber feine Romanze in G-Dur von Ludwig van Beethoven hatte sich Giulietta Volante aus der 6f ausgesucht und konnte mit einem hübschen Vortrag überzeugen. Robert Steinebach aus der 7b spielte mit seiner Lehrerin Doris Bischler ein munteres Patetico für zwei Fagotte von Julius Weissenborn.

Julian Drechsler (6b) sorgte für einen der wenigen Geigenbeiträge an diesem Abend: Gemeinsam mit seiner Mutter Claudia Drechsler am Klavier spielte er ein virtuoses Prestissimo von E. Jenkinson, das er ordentlich meisterte.

Ein aufregendes Erlebnis war dieser Abend sicher auch für Clara Steinebach aus der 10c, die nicht nur erstmals vor einem größeren Publikum am Klavier saß, sondern auch den berühmten „Türkischen Marsch“ aus Mozarts A-Dur Sonate KV 331 vortrug. Auch wenn sich das große Lampenfieber in manchen Passagen bemerkbar machte, war es dennoch eine beachtliche Leistung, die vom Publikum mit viel Beifall anerkannt wurde.

Es folgte ein Largo e Allegro von Antonio Vivaldi, bei dem mit den Geigerinnen Lisa Jünemann (6a) und Sharon Schuler (6b) sowie der Cellistin Amelie Meyer-Mölck (6a) ein Streichtrio zum Einsatz kam. Hierbei konnten die drei zeigen, wie viel Spaß gemeinsames Musizieren machen kann. Vanessa Dahl (8c) bot danach mit „Destiny“ von Naok Sato ein sehr ausgefallenes Klavierstück, das bei den Zuhörern aber gut ankam. Mit der allseits beliebten Habanera aus Bizets Oper „Carmen“ beendete Jill-Yen Moo (Stufe 12) den ersten Teil des Konzertes. Von Musiklehrerin Anette Dimpl am Klavier begleitet, begeisterte sie ihre Mitschüler sehr.

Der zweite Teil des Konzertes begann wie der erste mit einem Altblockflöten-Duo von Telemann, bei dem dieses Mal Franziska Birke aus der 9a (ebenfalls begleitet von Doris Bischler) überzeugte. Danach regierte der Jazz: Nina Oschkinat brillierte, von Anette Dimpl am Klavier begleitet, mit einer gefühlvollen wie souveränen Interpretation von Cole Portes „Night and Day“.

Als nächstes gab es mit „Take Five“ von Paul Desmond einen weiteren Genre-Klassiker, bei dem Sebastian Wornstbächer an der Trompete und Jean-Christophe Lebbeth am Klavier (beide Stufe 12) eindrucksvoll bewiesen, dass dieses Stück auch ohne Saxofon super klingt. Dass Jean-Christophe aber auch in der Klassik zu Hause ist, bewies seine anschließende, hörenswerte Darbietung eines Tanzes aus Prokofieffs „Romeo und Julia“.

Bei Gershwins „Summertime“ kam dann auch das Saxofon, gespielt von Alexander Mühleip (Stufe 13), zum Klingen. Max Rouget (Stufe 12) begleitete am Klavier. Dass die meisten dieser Musiker in der Schul-Big-Band spielen, spricht sehr für die Qualität der Schulmusik der Einstein-Schule. Den krönenden Abschluss bildete Christopher Parkers konzertreife Interpretation von Chopins Ballade Nr. 1. Ein gelungener Abend.