Leitidee 4: Qualität des Unterrichts verbessern

Ausgangssituation

Umfang und Qualität des Unterrichts in Unter-, Mittel- und Oberstufe sind in der Wahrnehmung von Eltern, Schülern und Lehrern für die Beurteilung der Schule von entscheidender Bedeutung. Daher sind Erhalt und Sicherung, Ausbau und Verbesserung des Unterrichts wesentlicher Gegenstand des Schulprogramms.



Seit 2003 steht der Blick auf die Erfolge und die Qualität des Unterrichts im Mittelpunkt des Schulprogramms. Die Verzahnung der einzelnen Leitideen untereinander ist weiterzuentwickeln.



Um die Schulentwicklung gezielt voran zu treiben, hat die Schulgemeinde im Mai 2005 beschlossen, im Rahmen der Initiative „Schule gemeinsam verbessern“ an dem Pilotprojekt des zuständigen Staatlichen Schulamtes zur Einführung eines systematischen Qualitätsmanagements teilzunehmen.

Im Sommer 2005 haben Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam den „pädagogischen Handlungs- und Entwicklungsbedarf“ an der Albert-Einstein-Schule ermittelt. Die wissenschaftliche Auswertung geschah durch das DIPF (Deutsches Institut für Pädagogische Forschung). Im Bereich der Unterrichtsentwicklung als Kern der Schulentwicklung hat sich das Lehrerkollegium für die Bearbeitung von zwei Schwerpunkten entschieden: die Verbesserung der Lehrerkooperation (Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium) und die Unterrichtsgestaltung (Lehrerhandeln im Unterricht). Zugrunde liegt der hessische Qualitätsrahmen aus dem Jahr 2006.

Für die Umsetzung dieser beiden Schwerpunkte hat die Steuergruppe eine Projektlaufzeit von drei Jahren anberaumt, nach denen das Projekt einer Überprüfung unterzogen wird. Im Schuljahr 2006/07 wurden in drei siebten Klassen sog Unterrichtsentwicklungsteams (UE-Teams) eingerichtet. Es handelt sich um drei Klassenteams, die jeweils in den drei Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik eingesetzt werden. Die jeweiligen Fachlehrer planen als Fachteams gemeinsam ihren Unterricht, das UE-Team koordiniert die überfachlichen Kompetenzen. Dazu gehören als Bausteine z.B. Methodenkompetenz, Differenzierungen zwischen Grundkompetenzen und Erweiterungsbereichen, Förderung von selbstgesteuertem und selbstverantwortlichem Lernen, fachübergreifende Unterrichtsziele, Teamarbeit, Diagnosefähigkeit usw

Begleitend werden die Steuergruppenmitglieder geschult sowie die UE-Team-Mitglieder zu sog. Teacher Trainern ausgebildet. Um Evaluationsvorhaben einzelner Projekte zu unterstützen werden zwei Evaluationsberater ausgebildet. Diese Fortbildungen werden von einer auf schulisches Qualitätsmanagement spezialisierten Unternehmensberatung durchgeführt und dauern zwei Jahre.

Gesichertes und Bewährtes



Im LK - Bereich der Oberstufe soll ein kontinuierliches und breites Angebot beibehalten und stabilisiert werden. Dies bedeutet, dass auch kleine Kurse stattfinden können. Dies kann zur Folge haben, dass andere Kurse werden dafür größer und entsprechende organisatorische Einrichtungen (Kombination von Grund- und Leistungskursen) oder jahrgangsübergreifende Kurse gebildet werden.
Im ersten Halbjahr der 10. Klasse werden die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Leistungskurswahl durch den Studienleiter und die Fachlehrerinnen und –lehrer der Klassen 10 intensiv beraten (Vollversammlung, Hospitation in den Leistungskursen und Grundkursen neu einsetzender Fächer der Stufe 11 jeweils im Januar).

Aus den besonderen Angeboten der Schule kann jede/r Schüler/in je nach Neigung verschiedene Schwerpunkte zusätzlich wählen:
• im sprachlichen Bereich
• im musischen Bereich
• im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich
• im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich

Sprachlicher Schwerpunkt:
Neben Englisch und Französisch – wahlweise als erster oder zweiter Fremdsprache – werden Latein, Spanisch und Italienisch angeboten. Für alle eingerichteten Fremdsprachen ist gewährleistet, dass sie bis zum Abitur führen.
Austausche bestehen mit Großbritannien (Kl. 8, Stufe 11), Frankreich (Kl. 7, Stufe 10/11), Polen (Stufe 11) und USA (Stufe 11). Sie werden gepflegt und weiter ausgebaut.
Die Schule fördert Auslandsaufenthalte und Praktika in Frankreich und Großbritannien.
Seit dem Schuljahr 2005/06 werden in den Fächern Erdkunde, Geschichte sowie Politik und Wirtschaft bilinguale Kurse für die Mittelstufe in französischer Sprache angeboten. Zum Schuljahr 2006/07 konnten sich Schülerinnen und Schüler der Stufe 11 zum deutsch-französischen Doppelabschluss AbiBac anmelden, der mit dem Abitur 2009 erstmals abgelegt werden kann.
Zur Leseförderung werden Autorenlesungen und Leseanimationen („Lesescouts“) durchgeführt.
Bilinguale Kurse in Mathematik, Biologie, Chemie und Physik in englischer Sprache in den Stufen 8 und 9.

Musischer Schwerpunkt:
Die Schule hat einen vom Hessischen Kultusministerium anerkannten Schwerpunkt Musik. Es werden „Erweiterter Musikunterricht“ mit erhöhter Wochenstundenzahl in der Unter- und Mittelstufe sowie Leistungskurse Musik und musikpraktische Kurse in Chor, Orchester und Big Band in der Oberstufe angeboten. Schüler/innen mit Erweitertem Musikunterricht besuchen verpflichtend AGs wie Chor, Flötenchor, Gitarren-AG, Big Band, Vororchester oder Orchester.
Leistungskurse in Kunst, Grundkurse in „Darstellendes Spiel“ und Theater-AGs ergänzen das Angebot.
Abgerundet wird der musische Schwerpunkt durch öffentliche Konzerte, Theateraufführungen und Vernissagen.

Mathematisch-naturwissenschaftlicher Schwerpunkt:
Dieser Schwerpunkt stellt sich mit Begabtenkursen in Mathematik, Biologie, Chemie und Physik, mit einem Schülerlabor und einem Gentechniklabor, Schulgarten, Vivarium, grafikfähigen Taschenrechnern (Erläuterungen dazu siehe Leitidee 6) ab Klasse 8, Informatikkursen in den Klassen 5 und 8 bzw. 7, Informatik im Wahlpflichtangebot und in der Oberstufe, mit Leistungskursen in Mathematik und allen drei Naturwissenschaften. Darüber hinaus werden mit großem Engagement die fachübergreifenden Biotechnologiekurse in der Qualifikationsphase der Oberstufe durchgeführt.
Die Teilnahme an hessischen SINUS-Programmen für Mathematik und Naturwissenschaften hat zu einer Weiterentwicklung des Unterrichts in diesen Fächern geführt, die Fachkolleg/innen haben moderne Unterrichtseinheiten entwickelt.
In den vergangenen Jahren erzielten Schülerinnen und Schüler große Erfolge bei verschiedenen Wettbewerben.
Die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern (z. B. AK WiTechWi), benachbarten Unternehmen (z. B. Procter&Gamble) sowie Universitäten (z. B. Universität Frankfurt) wird weiter verstärkt.
Die Zusammenarbeit mit den Grundschulen wurde durch die Projekte EinSteinchen im Fach Mathematik und durch EinSteinchen experimentiert in den Naturwissenschaften verbessert.
Durch die Aufnahme in den bundesweiten Verein MINT-EC im Herbst 2005 ist die AES als Excellence-Centre für mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht anerkannt.

Gesellschaftswissenschaftlicher Schwerpunkt:
In diesem Bereich wird in der politischen, historischen, geografischen und ethischen Bildung besonderer Wert auf die Förderung des fachübergreifenden Lernens und des sozialen Denkens und Handelns gelegt.
Besondere Angebote in diesem Bereich sind: Leistungsfach Wirtschaftswissenschaften, Gewalt- und Drogenprävention, 5er-Betreuer, Schulsanitätsdienst, Schulgottesdienst.
In den vergangenen Jahren erzielten Schülerinnen und Schüler Erfolge bei verschiedenen Wettbewerben, z. B. Jugend denkt Zukunft, Wettbewerb zur Politischen Bildung, SchulBanker-Planspiel.
Der Unterricht wird durch die Einladung von Zeitzeugen bereichert. Die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, z. B. AK Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus (s. auch Öffnung von Schule) wurde weiter verstärkt.


Förderung von Leistungsschwächeren und –stärkeren:
Zur Förderung der leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern sind in einzelnen Jahrgangsstufen Förderkurse eingerichtet. Im Fach Französisch in der Stufe 8, in Mathematik und Englisch in der Stufe7. Er ist nicht als Begleitung zum aktuellen Unterricht ausgelegt, sondern er dient der Aufarbeitung von Wissenslücken.
Mit Einführung des neuen LRS-Erlasses (VOLRR) wurde ein Konzept zur Umsetzung entwickelt und ein Förderkurs im Fach Deutsch in der Stufe 5 eingerichtet.